Der Fall des Monats März 2025 - Aus der Kometian Hotline-Beratung

Freilandschweine mit Fieber

Erstberatung

Auf der Kometian-Hotline meldet sich die Besitzerin einer Freilandschweine-Gruppe. In der Gruppe befindet sich ein Schwein, welches 41.3° Fieber hat und sehr schlapp ist. Es geht noch aus dem Nest zum Trinken, mehr aber nicht. In den letzten Tagen ist schon aufgefallen, dass es weniger frisst und sich schneller zurückzieht. Auffallend ist, dass es sich im Stall einen kühlen Platz sucht und die Einstreu weg macht, bis es direkt auf dem kühlen Boden liegt. Die Besit- zerin hat schon Bryonia gegeben, möchte sich aber noch bei einer Fachperson rückversichern, ob die Mittelwahl richtig war. Die Beraterin erkennt auch Bryonia und empfiehlt das Mittel Carbo.vegetabilis noch dazu.


Rückmeldung einen Tag Später

Die Besitzerin meldet sich bei der beratenden Fachperson für die Rückmeldung. Dem Schwein geht es viel besser. Es verhält sich normal, hat heute gefressen und getrunken und sich auch wieder mehr bewegt. Bei der Beobachtung der Gruppe heute morgen ist der Besitzerin aber aufgefallen, dass noch andere Tiere etwas Fressunlust zeigen, momentan noch weniger ausgeprägt als das gestern behandelte Schwein. Zudem musste heute die Tierärztin aufgeboten werden für eine Sau, bei der eine Hinterhand Lähmung vorhanden ist. Die Tierärztin ging als Diagnose von einem Wirbelabszess aus, der dann die Nerven der Hinterhand lahmlegte. Im Gespräch mit der Beraterin von Kometian kam dann die Vermutung auf, dass sich die Schweine evtl. mit einem Erreger infiziert haben, welcher womöglich auch streut, also in andere Gewebe und Körperteile aussiedelt. Die Beraterin empfiehlt daher eine Prophylaxe zu geben, um die Schweinegruppe zu stabilisieren. Die bestehenden Mittel Bryonia und Carbo.vegetabilis werden bei der Prophylaxe miteinbezogen, da sie beim Schwein von gestern gut gewirkt haben. Zusätzlich wird das Mittel Gunpowder noch in die Prophylaxe dazu genommen.


Rückmeldung sieben Tage Später

Die Besitzerin meldet sich nach einer Woche wieder bei der Beraterin und berichtet, dass sich die Schweine gut stabilisiert haben. Die Fressunlust hat sich schnell beruhigt und auch sonst sind keine weiteren Schweine mit auffälligem Verhalten oder weiteren Symptomen aufgefallen.


Bemerkungen zum Fall

Der beschriebene Fall zeigt deutlich, dass es sich oft lohnt die Gegebenheiten auf dem Betrieb ganzheitlich und manchmal auch mit einer aussenstehenden Fachperson zu besprechen und zu analysieren. Durch die Besprechung wurde erst die Vermutung in Betracht gezogen, dass es sich um einen streuenden Erreger handeln könnte und die im ersten Augenblick verschiedenen Fälle vielleicht doch einen Zusammenhang haben könnten. Mit dem Einsatz der Prophylaxe konnten die Ansteckungen der Gruppe innerhalb einer Woche gestoppt werden und allfällige schwere Verläufe gab es keine mehr.



 



Vorschau April 2025


MIlchkuh jAlbany hat Blähungen


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