Der Fall des Monats September 2024 - Aus der Kometian Hotline-Beratung

Schaf Gesa mit Euterproblemen

Erstberatung

Eine Schafbesitzerin meldet sich am späteren Nachmittag auf der Hotline und stellt den Fall von Gesa vor. Gestern wurden im Schafbestand die Klauen kontrolliert und geschnitten. Heute ist Gesa lahm und jammert. Die Besitzerindachte zuerst die Klauen seien nicht in Ordnung und hat diese nochmals kontrolliert. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass das Unwohlsein vom Euter kommt. Die rechte Euterhälfte ist fester und gerötet. Die Milch lässt sich ausmelken ist jedoch wässrig und griesig-flockig, die Flocken sind gelb. Das Gemelk stinkt nicht, schmeckt aber auch nicht nach Milch. Das Lamm ist schon vier Monate alt und soll in den nächsten Tagen von Gesa getrennt werden. Heute ist es noch nie gesehen worden beim Säugen. Obwohl Gesa sichtliches Unwohlsein zeigt, konnte sie durch Zureden zum Fressen und Trinken animiert werden. Die Beraterin empfiehlt das Mittel Bryonia. Selbstverständlich soll Gesa weiter regelmässig ausgemolken werden.


Rückmeldung am nächsten Morgen

Das Euter ist deutlich weniger rot und viel weicher. Die Milch ist noch wässrig und noch nicht milchig, aber von der Menge her sehr wenig. Gesa ist gestern ausgebüxt, da sie zurück möchte zur Herde. Sie hat gut gefressen und macht einen fitten Eindruck. Die Beraterin empfiehlt das Bryonia zu unterstützen mit Carbovegetabiles und natürlich weiter gut auszumelken.


Rückmeldung einen Tag später

Gesa geht es besser, gestern morgen konnte ja nur wenig trübes Wasser ausgemolken werden im Verlauf hat sich das Gemelk verändert hin zu weisser Milch mit ganz wenig kleinen Flocken, ähnlich wie Grieskörner. Von der Menge her ist es sehr wenig was sich noch ausmelken lässt. Die Beraterin empfiehlt das Bryonia abzusetzen und mit Carbo vegetabiles weiter die Heilung zu unterstützen.


Rückmeldung drei Tage später

Die Besitzerin meldet sich und berichtet, dass Gesa wieder in der Herde zurück ist. Seit vorgestern lässt sich normale Milch ausmelken ohne Fetzen oder dergleichen. Das Lamm wurde abgesetzt, daher empfiehlt die Beraterin Phytolacca in tiefer Potenz, um das Ergalten etwas zu unterstützen.


Bemerkungen zum Fall

Beim Schaf ist eine frühzeitige Erkennung einer Mastitis matchentscheidend für den Verlauf. In der Wolle ist das Euter oft nicht gut ersichtlich und eine Rötung oder Vergrösserung wird oft übersehen oder erst erkannt, wenn der Zustand schon weit fortgeschritten ist. In diesem Fall wurde früh bemerkt, dass eine Entzündung am Euter vorliegt und ein Antibiotikaeinsatz konnte hier abgewendet werden. Wichtig sind eine engmaschige Kontrolle und sofortige Reaktion und der Beizug des Tierarztes, wenn die Heilung nicht wie gewünscht läuft. Bei kleinen Wiederkäuern können Mastitiden sehr schnell sehr kritische Zustände hervorrufen.



 



Vorschau Oktober 2024


Im Oktober schauen wir uns ein Betrieb mit Mortellaro an.


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